in-memorian
 
  Home
  isabella
  => isabella - mein sternenkind
  => kerzen für isabella
  => grabstätte isabella
  => anenzephalie
  => ultraschallbilder
  meine familie
  tiere
isabella - mein sternenkind
SCHWANGER -
Ein neues Leben entsteht


Es war Ende Mai als meine Regel schon 14 Tage überfällig war. Die war ein Grund, den Frauenarzt aufzusuchen. Mein Termin war am 3.6.2003, gleich am Morgen. Dort angekommen musste ich erst eine Urin-Probe abgeben. Diese war positiv: d.h. schwanger.



Juchuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu !!!



Der Berechnung des Arztes nach war ich in der 6. SSW. Super, endlich kommt ein Baby. Nun wurden diverse Blut-Tests gemacht, ob ich immun gegen Rötel, HIV usw. bin. Dann bekam ich einen neuen Termin und durfte nach Hause gehen. Mein Mann wartete schon über eine Stunde im Auto. Ich überbrachte ihm die freudige Nachricht und er war happy. Auch meine Eltern strahlten da sie nun endlich Oma und Opa werden sollten.



Nun musste ich am 10.6.2003 zur nächsten Untersuchung antreten, alles OK. Der Geburtstermin wurde auf den 1.2.2004 berechnet. Da mein damaliger Frauenarzt kein Ultraschallgerät in der Praxis hatte musste ich immer ins Krankenhaus zum schallen, aber egal, die Freude auf´s Baby war zu groß. Also, Termin gemacht und hin. Ergebnis: Alles ist da wo es hingehört, super. Ich hab da überhaupt nicht kapiert, was da zu sehen war, alles grau-weiß-schwarz, totales Chaos auf dem Bildschirm.



Mein Befinden war eigentlich ganz gut, ich musste mich kein einziges mal übergeben und hatte auch keinerlei Heißhunger-Gefühle. Das einzig Problem war draußen die Hitze, denn das Jahr war mit bis zu 40 Grad sehr heiß und das schon im teilweise im Mai. Am 8.7.2003 bekam ich meinen Mutterpaß und Magnesium-Tabletten wegen evtl. Krämpfe verschrieben. Da dies meine erste Schwangerschaft war vertraute ich natürlich auf die Worte meines Arztes.



Der Befund war wie sonst auch: Alles in Ordnung.

Am 5.8.2003 hatte ich den nächsten Termin und dort bekam ich Fölsäure-Tabletten verschrieben. Diese Bezeichnung hörte ich zu dem Zeitpunkt das erste mal. Mein Bauch wölbte sich auch schon etwas.
Am 30.8.2003 gab mir der Arzt Zäpfchen da ich eine Pilzinfektion bekommen hatten, für das Baby war das aber keine Gefahr.



Nun kam der 11.9.2003, der Termin zum 2. großen Ultraschall in der Klinik. Ich wurde untersucht und geschallt. Der Arzt sagte mir, es würde ein großes Baby, da es lange Beinknochen hätte. Ja, der Papa ist groß, lacht ich noch. Ich sah das Strampeln und die Bewegungen der Arme und wie das Kleine versuchte am Daumen zu nuckeln. Alles war so süß, bis der Arzt ganz still wurde. Ich fragte nach. Stille. Dann sagte mir der Arzt, er könne keine richtige Kopf-Form erkennen.



WIESO

Ich hatte doch einen Kopf gesehen, oder doch nicht Er brach die Untersuchung ab. Ich musste am nächste Tag wieder kommen und mich erneut von zwei anderen Ärzten untersuchen lassen, diese waren am Vorabend nicht da. Doch auch diese zwei Ärzte konnten mir nichts anderes sagen. Ich wurde in eine Frauen- und Geburtsklinik überwiesen, 1 Stunde mit dem Auto entfernt.



Termin war am Montag, den 15.09.2003. Dies wurde zum schwärzesten Tag meines Lebens. Diesmal ein Doppler-Ultraschall, und da sah man den Kopf meines Babys oder besser gesagt nur einen Teil davon. Mein Baby war ansonsten kern gesund bis eben auf den Kopf. Mich schauten zwei schwarze Augenhöhlen an, dann kam einen kleine, schmale
Stirn und dann kam nichts mehr, kein Oberkopf, kein Hinterkopf, kein Schädelknochen, kein Gehirn, einfach NICHTS.



S C H O C K !!!

Was nun

Ich lag auf der Liege wie in Trance, hörte ich auch alles richtig was der Arzt da sagte Oder war es nur ein böser Traum aus dem ich gleich aufwachen würde



NEIN, ES WAR DIE NIEDERSCHMETTERNDE WAHRHEIT:
MEIN BABY DARF NICHT LEBEN.

Kaum wurde ein Leben gezeugt, musste es schon wieder sterben und diese Welt, von der es noch nichts erfahren und gesehen hatte, verlassen.
Wir waren beide mit den Nerven am Ende und ich weinte bittere Tränen. Uns wurde erklärt was nun zu tun war.



Der behandelnde Arzt in der Frauenklinik war sehr, sehr einfühlsam, aber das gab mir mein Baby nicht zurück. Da unser Baby nicht lebensfähig war, entschieden wir uns zum sofortigen Abbruch der Schwangerschaft, welches unter diesen medizinischen Bedingungen legal ist. Nun fuhren wir nach Hause und riefen den Frauenarzt und die Klinik an. Ich ließ mich sofort in die Klinik einweisen.



Meine Eltern waren auch am Boden zerstört. Ich bekam ein Einzelzimmer und die Behandlung begann. Es wurden mir Zäpfchen eingeführt, damit sich der Muttermund öffnet um die Geburt einzuleiten. Teilnahmslos ließ ich alles über mich ergehen. Am 16.09.2003 wurde das Ziehen im Bauch immer stärker. Gegen 13.30 Uhr löste sich der Schleim-Pfropfen der den Muttermund versperrte. Um 13.50 Uhr kam eine heftige Wehe und mit ihr kam unser Baby auf die Welt. Es wurde still geboren. Es war ein Mädchen, dem ich gerne den Namen ISABELLA gegeben hätte. Mein Baby wurde dann in ein weißes Tuch gewickelt und weg gebracht.



Nun hörte ich auch zum ersten Mal das Wort "Folsäuremangel", welcher für solche Mißbildungen ausschlaggebend war. Wieso hat mir mein Arzt das nicht gesagt. Ich hätte von Anfang der Schwangerschaft, besser noch weit vorher, bis zum Schluß Folsäuretabletten nehmen müssten.



W I E S O ?

So ein sch... Arzt. Nun musste ich noch in den OP, damit die Gebärmutter von den Resten ausgeschabt werden konnte, damit sich nichts entzündet, sonst wäre auch mein Leben in Gefahr gewesen.

Die Zeit wird Wunden heilen, aber den Verlust eines Babys niemals.

Am 17.9.2003 durfte ich nach Hause. Die Zeit, die dann kam war grausam. Besonders weh tat es, wenn draußen die Kinder spielten. Diese Zeit war unendlich. Mein Baby wurde anonym auf dem Friedhof in einem Frühchen-Grab beerdigt.



Ich konnte auch erst 2 Jahre nach Isabellas Geburt das erste mal zu diesem anonymen Grab hingehen, weil mir vorher die Kraft dazu fehlte. 
Aber ich bekam die Kraft es zu schaffen, dank meines größte Schatzes, der nun bei mir ist.

Ich hatte als allererstes den Arzt gewechselt und ging zu einer Ärztin, das war am 6.5.2004.

"Herzlichen Glückwunsch, Sie sind in der achten Woche schwanger"



Das waren die Worte meiner Ärztin und ich heulte, aber nicht vor Freude, sondern vor Angst. Ich erzählte der Ärztin was geschehen war und sie sagte mir, daß ich bei ihr in den besten Händen wäre. Geburtstermin 4.1.2005. Die Angst auch dieses Kind zu verlieren war enorm aber alles lief sehr gut, und ...

... das schönste Geschenk der Welt kam dann am 29.12.2004 als Junge zur Welt. Er ist unser ganzer Stolz und wer so ein Schicksal je erlebt hat, weiß wie ich mich gefühlt habe und auch immer noch fühle. Im Herzen ist meine ISABELLA unsterblich und immer bei mir.

In Liebe Deine Mama
 
   
Heute waren schon 2 Besucher (3 Hits) hier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden